ADHS bei Senioren

Die schon seit der Kinderzeit bestehende hintergründige Angst vor dem Krank-/Altwerden, Sterben, der Einsamkeit, besteht nun deutlicher, wird aber nicht offen ausgesprochen. Es wurden im Laufe des Lebens oft typische rein emotionalspontan und damit polarisierende „Meinungen“ über sich und andere gebildet, die den Betroffenen und andere in der Interaktion behindern. Im Rahmen der nach wie vor ausgeprägten Spontanempathie und Hilfsbereitschaft werden die erwachsenen Kinder gerne auch noch „erzogen“, wird mit Vor- und Ratschlägen „gutgemeint“ in die Erziehung der Enkel eingegriffen. Die Kommunikation mit sich und anderen entgleist nicht selten belastend ins „Dauerschimpfen“ oder „Nörgeljammern“ – gezielte Hilfestellungen werden für ein besser gelingendes Miteinander gegeben/entwickelt.

 

ADHS und Teilleistungsschwächen

Lese-, Rechtschreib- und Rechenschwäche sind leider sehr häufig beeinträchtigende Begleiter der ADHS – oft fortbestehend bis ins Erwachsenenalter. Relevant ist dabei aber auch die aktuelle Methodik und Didaktik des Schriftsprach- und Rechenkompetenzerwerbs sowie die bei ADHS typische graphomotorische Umsetzungsschwäche - in Kombination mit der meist „typischen“ Lerngeschichte durch die Reaktionen des Umfelds auf die „klassischen“ Misserfolge.

Das diagnostische Vorgehen wird ausführlich dargestellt sowie zielführende Behandlungsansätze.

 

Umgang mit Behörden – sozialrechtliche Aspekte und mögliche Hilfestellungen

Sowohl für das Kinder- und Jugendalter wie auch für Erwachsene werden mögliche Hilfen gemäß dem SGB VIII, aber auch die damit verbundenen Wege, Hürden und Hindernisse entsprechend den aktuellen Erkenntnisstand und der aktuellen Rechtslage dargestellt (einschließlich familiengerichtlicher und straßenverkehrsrelevanter Fragestellungen).

 

ADHS und Beruf

Ressourcenorientierte Beratung und Unterstützung gelingt vor dem Hintergrund des Wissens, dass niemand so gern lebenslang selbstbestimmt immer wieder neu dazu lernt wie Betroffene mit ADHS – jenseits der ersten, oft mühsamen, „allgemeinen“ Schulbildung. Aber: Niemand ist so gefährdet, sich zu übernehmen und ausgenutzt zu werden, Opfer von Mobbing zu werden oder auch selbst zu mobben, wie Betroffene mit ADHS. Die klassische Burnout-Symptomatik ereilt immer Jüngere.

Kompetenzen werden erarbeitet für das Finden, Erhalten oder Wechseln der beruflichen Tätigkeit individuell zugeschnitten inklusive der Abklärung der einschränkenden oder behindernden Rahmenbedingungen.

 


ADHS und Autismus-Spektrumsstörungen

Autismus wird bei Kindern in der letzten Zeit immer häufiger diagnostiziert, wenn z.B. das Sozialverhalten „eigenwillig“ erscheint, ein Kind „merkwürdige Vorlieben“ zu haben scheint, Blickkontakt vermeidet.

Man muss aber sehr genau hinschauen, was hinter mangelnder Kommunikation(sfähigkeit), stereotypen Verhaltensweisen und eng begrenzten Vorlieben steckt.
Die erblich bedingte spezifische Hirnfunktionsstörung beim Autismus ist noch immer nicht vollständig erklärbar; die normale Reizverarbeitung scheint noch eingeschränkter als bei ADHS mit extremer Hypersensibilität, was dazu zu führen scheint, dass sich Betroffene „abschirmen“ in Form der eigenwilligen Verhaltensweisen.
Aspergerautisten sind „emotionale Endlager“ mit hyperegozentrischer Kommunikation (in aller Regel „aufgesattelt“ auf ADHS!)

Der noch „speziellere“ Wahrnehmungs- und Reaktionsstil bei Autismus wird dem bei ADHS gegenübergestellt, ergänzt durch die langjährigen Erfahrungen mit zielführenden Hilfestellungen.

 

ADHS und Trauma

Betroffene mit ADHS erinnern vorwiegend über Bilder und haben leider keine "innere Bremse" für ihre Gefühle.

Beim "Syndrom der Extreme" kommen entsprechend heftig schmerzliche Bilder im primären visuellen Kortex an, wenn man z.B. bloß gestellt oder "vorgeführt" wird "ertappt" wird, wenn man gerade mal wieder nicht bei der Sache ist, dann regelrecht blockiert auch nichts Brauchbares abrufen kann.

Der 52-jährige bekommt plötzlich eine Panikattacke, als er einen ihm unbekannten Text in der Gemeine vorlesen muss, weil ihn das Gesicht einer Person in der ersten Reihe urplötzlich "unbewusst" an eine Situation erinnert, in der er im Vorschulalter plötzlich beim Gedichtvorsagen hängen blieb. 

Vor allem wenn man ohne vorherige Ankündigung Schlimmes erfahren muss, ist man zwar zunächst "Cool" und reagibel, oder auch sehr "beherrscht" - die Bilder indes sind scham- und vor allem stressbesetzt, werden durch die syndromtypische Neigung zum Hyperfokusieren offensichtlich sehr klar und scharf gespeichert - und sind leicht wieder "antriggerbar".

Die typische Dysregulation der autonomen Selbststeuerung bewirkt, dass angstbesetzt der Blutdruck wirklich ereigniskorreliert blitzartig ansteigen kann, das Herz rast, schmerzindiziert z.B. der Kreislauf kollabiert.

Nur mit profundem Störungsbildteaching und unter Umständen mit speziellen Strategien (auch des Umgehens oder Vermeidens!) ist es möglich, damit umzugehen - klassische Interventionen wie Konfrontationstherapien, aber auch Entspannungstechniken, Achtsamkeitstraining etc. wirken nicht.